Beistand der Bösen: Warum Fritzl-Anwältin Astrid Wagner für die Liste Gaza antritt

Beistand der Bösen: Warum Fritzl-Anwältin Astrid Wagner für die Liste Gaza antritt

Sie vertritt die brutalsten Mörder und Vergewaltiger Österreichs, jetzt wechselt sie in die Politik

Josef Fritzl bekam den gleichen Rahmen wie alle anderen: schwarzes Passepartout, 100 mal 70 cm. Er blickt auf den Besprechungstisch herab. Gegenüber erhebt Jack Unterweger den Zeigefinger. Daneben das Gemälde eines mittelalten Mannes mit Vohukila, Signatur: „Alfred, der Seemörder“.

Die Porträts ihrer Mandanten habe ein befreundeter Künstler gemalt, erklärt Astrid Wagner. Ihre Kanzlei in der Himmelpfortgasse 10 – ein Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert – sieht so aus, als wäre sie eine Miniatur: drei enge Zimmer, niedrige Decken, hölzerne Fensterrahmen. Wagners Büro, in dem sie ihre Klienten empfängt, quillt über vor Objekten. Ein großer Fauteuil mitten im Raum, glitzernde Fotocollagen an den Wänden, Palästina-Flagge im Regal. Am Boden umgefallene Stöckelschuhe, als wäre die Anwältin gerade aus ihnen herausgestiegen.

Wagner hat sich einen Namen gemacht als Verteidigerin der Verachtetsten, der Unmenschlichsten. Sie vertrat Josef Fritzl, der seine Tochter 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen hielt und sieben Kinder mit ihr zeugte. Sie verteidigte Jack Unterweger, den Serienmörder, der Prostituierte tötete. Sie verteidigte Alfred, den sogenannten „Seemörder“, der eine Frau von einem Schiff ins Meer stieß.

Ihre Gegner werfen ihr vor, keine Moral zu haben, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Doch Wagner verteidigt ihre Mandanten mit unermüdlicher Leidenschaft. Sie glaubt, dass jeder Mensch das Recht auf eine faire Verteidigung hat, egal wie abscheulich seine Verbrechen sind. Sie glaubt, dass die Gesellschaft die Verantwortung hat, auch den Verachtetsten unter uns Schutz zu gewähren.

Wagners Weg in die Politik war ungewöhnlich. Sie wurde nicht in einer politischen Familie geboren, sie hat keinen Abschluss in Politikwissenschaft. Aber sie hat ein starkes Gefühl für Gerechtigkeit und einen unerschütterlichen Glauben an die Menschenwürde. Sie glaubt, dass die Politik dazu dienen sollte, den Schwächsten und Verletzlichsten in der Gesellschaft zu helfen.

Wagners Kandidatur für die Liste Gaza ist ein mutiger Schritt. Sie weiß, dass sie vielen Menschen Anstoß erregen wird. Aber sie ist entschlossen, für das einzutreten, woran sie glaubt. Sie glaubt, dass jeder Mensch das Recht auf ein faires Verfahren hat, egal wie abscheulich seine Verbrechen sind. Sie glaubt, dass die Gesellschaft die Verantwortung hat, auch den Verachtetsten unter uns Schutz zu gewähren. Und sie glaubt, dass die Politik dazu dienen sollte, den Schwächsten und Verletzlichsten in der Gesellschaft zu helfen.

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